(© KG Kasnevitz)
Die Kirchengemeinde Kasnevitz verfügt über rund 120 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, die derzeit an einen Milchviehbetrieb verpachtet ist.
Anlass für eine intensive Diskussion im Kirchengemeinderat (KGR) über die Verantwortung der Gemeinde für die Art der Landwirtschaft auf ihren eigenen Flächen, war das Genehmigungsverfahren für die Gaspipeline Nord Stream 2 im Jahr 2017. Die geplante Gaspipeline führt durch die Ostsee. Der Investor ist verpflichtet, die bei der Verlegung und beim Betrieb entstehenden Umweltschäden auszugleichen. Er hatte vorgeschlagen, im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme auch im Umfeld der Gemeinde Kasnevitz, Flächeneigentümer für die dauerhafte Umwandung von Ackerland in Grünland zu entschädigen, um so den Nährstoffeintrag in den Greifswalder Bodden zu verringern. Ein Teil des Kirchenlandes der Kirchengemeinde Kasnevitz gehörte zum Planungsgebiet.
Letztendlich hat der Investor seinen Plan zurückgezogen, aber die Diskussionen im KGR wirkten fort. Der Mehrheit des KGR war es wichtig, ihre Vorstellungen zu einer nachhaltigen, die Vielfalt bewahrenden Landwirtschaft für zukünftige abzuschließende Pachtverträge festzuhalten. Sie entwickelten und beschlossen 2018 daraufhin ein Leitbild (siehe unten), das Bewirtschaftungsauflagen für konventionell arbeitende Landwirtschaftsbetriebe und ein grundsätzliches Bekenntnis zur ökologischen Landwirtschaft bei Pachtvergaben enthält. Dieses Leitbild sorgte auch innerhalb der Liegenschaftsverwaltung des zuständigen Kirchenkreises für Aufmerksamkeit und Gesprächsbedarf. Der KGR organisierte parallel eine Dialogveranstaltung, um mit allen interessierten Gemeindemitgliedern gemeinsam das Thema nachhaltige Landwirtschaft und Verantwortung auf Kirchenland zu diskutieren. Mehr zu der Dialogveranstaltung finden Sie hier.