Nicht nur die Mahd stellt eine Gefährdung für die Tiere in der Agrarlandschaft dar, sondern z.B. auch das Schleppen und Walzen von Grünland im Frühjahr, intensive Beweidung oder das sogenannte Striegeln von Ackerkulturen (im ökologischen Landbau).
Ruhezeiten, in denen keine Grünlandbearbeitungen durchgeführt werden, sind insbesondere für am Boden brütende Vogelarten, wie z.B. Kiebitz, Lerche, Wachtel und Rebhuhn von großer Bedeutung, die so ungestört ihre Jungen aufziehen können. Aber auch andere Tierarten, wie Feldhasen, Amphibien und Wildbienen profitieren von den Bearbeitungspausen. Selbst auf viele typischen Wiesenpflanzenarten wirkt die Maßnahme fördernd, da sie es dann schaffen zu blühen, Samen zu bilden und sich zu vermehren.
Die Schonzeiten sollten abhängig vom Standort und je nachdem welche Tier- und Pflanzenarten konkret gefördert werden sollen, angepasst werden.
abhängig von den vorkommenden Arten eine 6 bis 10-wöchige Bearbeitungspause im Frühjahr einhalten
(zum Schutz wiesenbrütender Vögel sollten vom 1. April bis 15. Juni keine Grünlandbearbeitungen - weder Mahd noch Schleppen, Walzen oder Striegeln - stattfinden!)
zur Regeneration der Wiesenflora und -fauna, wird zwischen zwei Grünlandschnitten eine Schonzeit von 8 Wochen empfohlen
der genaue Zeitpunkt und die Zeitspanne richten sich nach den Ruhebedarfszeiten der vorkommenden Arten
(die meisten Feldvögel haben bis Mitte Juni eine erste Brut aufgezogen, es gibt aber auch "Spätbrüter" wie das Braunkehlchen, die noch längere Zeit (bis Juli) benötigen. Manche Arten wie die Feldlerche können auch zwischen zwei Mahdterminen brüten, wenn diese mindestens 8 Wochen Abstand haben)
Grünland und Ackerflächen, insbesondere ertragsschwächere Standorte auf denen Bodenbrüter vorkommen
Nass- oder Fehlstellen im Acker
Nähe zu Kleingewässern oder feuchte Standorte im Grünland ideal, um sie von der Bewirtschaftung zeitweise auszusparen (> Amphibienschutz)
Zur optimalen Förderung der biologischen Vielfalt sollte die Maßnahme bestmöglich auf den jeweiligen Standort und auf die dort (potentiell) vorkommenden Arten abgestimmt sein. Fachkundige Naturschutzberater*innen unterstützen Sie dabei gern!