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Artenvielfalt fördern – Schöpfung bewahren – Gemeinsam aktiv werden

Totholz- und Asthaufen, Steinhaufen und Trockenmauern

Was für uns Menschen vielleicht banal und mancherorts unordentlich erscheint, bietet für manch anderes Lebewesen in der Feld- und Wiesenlandschaft einen Lebensraum von unschätzbarem Wert.

Lesesteinhaufen
Lesesteinhaufen (©Stiftung Westfälische Kulturlandschaft)

So finden Insekten, Reptilien, Amphibien, Vögel und kleine Säugetiere in Totholz- und Asthaufen oder in Steinhaufen und Trockenmauern eine Vielzahl an Nahrungs-, Nist-, Versteck- und Überwinterungsplätzen oder einen guten Platz zum Sonnen.
Und das kommt letzlich auch uns wieder zugute. Denn Wildbienen bestäuben sehr effektiv unsere Feldfrüchte und sorgen so für einen guten Ertrag. Vögel und Kleinsäuger wie z.B. Igel und Wiesel helfen bei der Schädlingsbekämpfung und für uns bietet eine Trockenmauer vielleicht einen willkommenen Sitzplatz oder sorgt einfach nur für ein schönes Landschaftsbild.

Was ist zu tun?

  • Totholz- und Asthaufen : Beim Gehölzschnitt anfallendes Material – dicke und dünne Äste, Wurzelstöcke, Holzreste - aufschichten, so dass möglichst eine Vielzahl an unterschiedlich großen Hohlräumen entsteht

  • Steinhaufen: Steine, die beim Pflügen an die Oberfläche gelangen, werden am Feldrand in ähnlicher Weise aufgeschichtet. Wird vorher zusätzlich eine kleine Bodenmulde geschaffen, die mit Steinen aufgefüllt wird, bietet der Steinhaufen ideale Überwinterungsquariere. Bodenaushub auf der Nordseite des Steinhaufens lagern und mit Sträuchern bepflanzen

  • vor Ort vorhandenes Material nutzen

  • Die Haufen sollten eine Grundfläche von mind. 2 x 2 m haben und mind. 1 m hoch sein

  • Trockenmauern: sollten mind. 50 cm hoch sein; optimal ist jeweils ein etwa 50 cm breiter Kräutersaum ringsherum

  • Kein Einsatz von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln auf diesen Flächen

  • Darauf achten, dass die Haufen nicht überwachsen werden

Geeignete Standorte:

  • Gut besonnte, ruhige, möglichst windgeschützte Stellen am Feldrand

  • Idealerweise in der Nähe anderer strukturreicher Biotope, wie Hecken, Streuobstwiesen, Waldränder, Kleingewässer, etc.

Wirkung auf die Biologische Vielfalt:

  • Insekten: wertvoller Lebens- und Nistraum für Käfer, Wespen, Ameisen und insbesondere für Wildbienen, wie z.B. Holzbiene, Mauerbiene und Steinhummel

  • Amphibien: Rückzugs- und Versteckmöglichkeit für z.B. den Grasfrosch

  • Reptilien: insbesondere Steinhaufen sind durch ihre Wärmespeicherung idealer Sonnen- Unterschlupf- und Überwinterungsplatz für z.B. Eidechsen, Blindschleichen etc.

  • Vögel: nutzen die Strukturen als Singwarten und zum Nisten, z.B. Hausrotschwanz

  • Kleinsäuger: Versteck- und Überwinterungsplatz für z.B. Igel, Iltis und Mauswiesel

Besonders sinnvoll in Kombination mit:


Zur optimalen Förderung der biologischen Vielfalt sollte die Maßnahme bestmöglich auf den jeweiligen Standort und auf die dort (potentiell) vorkommenden Arten abgestimmt sein. Fachkundige Naturschutzberater*innen unterstützen Sie dabei gern!

Hier finden Sie weitere Links und Downloads zu konkreten Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft >>
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