Werden mehr als eine Kulturart zur selben Zeit auf einem Schlag angebaut, die auch zusammen beerntet werden, so bringt das viele Vorteile mit sich.
Getreidegemenge: Leguminosen & Hafer (©Stiftung Westfälische Kulturlandschaft)
So entsteht beispielsweise ein strukturreicher Bestand, in dem Beikräuter natürlicherweise unterdrückt werden und die Gemengepartner Wachstumsressourcen wie Licht, Wasser und Nährstoffe besser ausnutzen können. Krankheiten und Schädlinge können besser abgewehrt werden, einer einseitigen Bodenmüdigkeit wird vorgebeugt und das Auswaschungsrisiko von Nitrat ist um ein Vielfaches geringer.
Auch die Standfestigkeit der Kulturpflanzen ist im Gemengeanbau meist besser als in einer Reinkultur. Durch den Struktur- und Blütenreichtum finden mehr Bestäuber Nahrung, die sich wiederum mit einer höheren Bestäubungsleistung revanchieren, was den Ertrag erhöhen kann. Dadurch, dass Beikräuter nicht mehr reguliert werden müssen, finden Vögel wie Kiebitz, Feldlerche und Fasan, aber auch Feldhasen, genügend Rückzugsraum, Ruhe und Deckung für Jungtieraufzucht und Nahrungssuche.
Die Anbauvarianten von Mischkulturen z.B. als Nahrungsmittel, Tierfutter oder zur Energiegewinnung sind vielfältig
Auswahl geeigneter Mischungen je nach Standort, die gemeinsam Abreifen, z.B. mit Klee und Luzerne
auf ausreichende Anbauabstände achten
bei Gemengen mit Leguminosen keine Stickstoffdüngung; Kali, Phosphor und Kalk sind meist unproblematisch
kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
keine Beikrautregulierung
bei der Ernte von Futterleguminosen möglichst Hochschnitt (mind. 8 cm) zur Schonung von Amphibien und Bodenbrütern, evtl. Stehenlassen von Teilflächen als Rückzugsorte
Zur optimalen Förderung der biologischen Vielfalt sollte die Maßnahme bestmöglich auf den jeweiligen Standort und auf die dort (potentiell) vorkommenden Arten abgestimmt sein. Fachkundige Naturschutzberater*innen unterstützen Sie dabei gern!