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Sölle als Lebensraum

Ein Relikt aus längst vergangener Eiszeit...


... ist heute Lebens- und Rückzugsraum für viele Pflanzen, Tiere und Pilze. Dort wo gegen Ende der Eiszeit eine Eisscholle vom Gletscher abgetrennt und unter Geröll, Sand und Kies begraben wurde, entstand bei deren Abschmelzen eine kleine Senke, die sich später mit Grund- und Regenwasser füllte, ein Soll. In Norddeutschland und im Alpenvorland findet man diese Tümpel häufig als kleine baum- und strauchgesäumte Inseln in Acker oder Grünland. Für viele Tiere wie Feldhase, Rebhuhn und Zauneidechse sind es Rettungsinseln, wenn auf dem Feld Großeinsatz ist. Der Grasfrosch, die Rotbauchunke und andere Frösche, Kröten und Molche nutzen sie mit Vorliebe als Laichgewässer. Denn weil das Wasser im Sommer oft schwindet, gibt es keine Fische, die dem Nachwuchs an den Kragen wollen. Da sich die Kaulquappen von kleinen Pflanzenteilen, Tierchen und Algen ernähren, reinigen sie das Gewässer beim Aufwachsen gleich mit. Viele Vögel können an Söllen noch ungestört brüten. In größeren Söllen leben auch Wasservögel wie der Zwergtaucher und verschiedene Entenarten. Vielen Insekten bietet der Wiesensaum ringsherum eine oft letzte Nahrungsquelle und so manchen Nistraum im toten Holz. Auf intensiv genutzten Äckern fehlen leider zunehmend die Saumstrukturen um die Sölle. Dadurch gelangen große Nährstoffmengen mit der Düngung bis ins Gewässer. Selbst noch vorhandene Sölle werden so als Lebensraum für die meisten Pflanzen und Tiere unbrauchbar.

Ökologische
Aspekte