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Kuckucks-Lichtnelke

Eine zarte Schönheit macht Feuchtwiesen bunter

Der Name der Kuckucks-Lichtnelke mutet etwas seltsam an – was hat der Kuckuck mit dieser Pflanze zu tun? Für die Antwort muss man ein wenig ausholen: Anfang Mai findet man an den Stängeln der Kuckucks-Lichtnelke oft kleine Schaumhäufchen, die Speichel ähneln. Sie sind die Nester von Schaumzikaden, die sich von Pflanzensäften ernähren. Der Schaum schützt die Larven während ihrer Entwicklung, und hat möglicherweise auch dem Wiesenschaumkraut seinen Namen gegeben. Und der Kuckuck? Den Schaum findet man Anfang Mai an den Pflanzen, genau dann, wenn der Kuckuck wieder in Deutschland ankommt. Deshalb wurde der Vogel mit den Nestern in Verbindung gebracht, so sehr, dass der Schaum auch „Kuckucksspeichel“ genannt wird.

Die Kuckucks-Lichtnelke findet man in Feuchtgrünland und Flachmooren. Von Mai bis Juni blüht sie fleischrot in Dolden und ist damit ein auffallender Schmuck feuchter Wiesen. Der Nektar sitzt in tiefen Blütenkelchen, sodass nur Insekten mit langem Rüssel, wie Schmetterlinge, an ihn heran kommen. Intensivierte Landnutzung wie die Trockenlegung von Feuchtwiesen, starke Düngung oder der Umbruch von Grünland zu Äckern hat zum Rückgang der Kuckucks-Lichtnelke geführt. An Straßenböschungen und -gräben hat sie neue Standorte erobert, dennoch steht sie in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein als gefährdet auf der Roten Liste.

Ökologische
Aspekte