Weithin schellt der namengebende „Kiwitt“-Ruf über Felder und Wiesen. Der schwarzweiße Vogel ist leicht an seinem außergewöhnlichen Flug zu erkennen: Er wirft sich in der Luft hin und her, legt Sturzflüge und waghalsige Manöver hin oder schießt kopfüber zum Boden, wo er kurz vor dem vermeintlichen Aufprall wieder aufsteigt – nicht umsonst nennt man ihn den „Gaukler der Lüfte“. Auch die Paarungsrituale am Boden, bei der sich seine prächtigen Schopffedern entfalten oder die Vögel in geduckter Haltung im Kreis herumlaufen, machen die Beobachtung des Kiebitzes (Vanellus vanellus) zu einem wahren Vergnügen. Als Watvogel lebt er bevorzugt in Feuchtgebieten und auf Feuchtwiesen, für die seine langen Beine gut geeignet sind. Da diese Lebensräume heutzutage jedoch meist entwässert sind, weicht er zum Brüten häufig auf Maisfelder mit offenen Bodenflächen und Felder mit nassen Senken aus, wo er auf flachen übersichtlichen Flächen mit kurzer Vegetation am Boden sein Nest baut und sich und seinen Nachwuchs von Insekten ernährt. Aber genau hier liegt sein Problem, denn die intensive Bearbeitung und der Einsatz von Pestiziden nehmen ihm die Nahrungsgrundlage und zerstören oft die Nester. Ließe man ihm ein paar Inseln, etwas Ruhe zum Brüten und genügend Insekten, wäre er wieder häufiger anzutreffen. Auch der Erhalt von Nassflächen in Äckern und Wiesen mit kurzer Vegetation ist sehr wichtig für diesen hübschen Vogel.