Verschiedene Studien und Experimente haben gezeigt, dass die Bestäubung durch Bienen einen immens großen Einfluss auf den Ertrag unserer Kulturpflanzen hat. So bringt eine Handbestäubung durch den Menschen viel kleinere Früchte von minderer Qualität hervor. Vom enormen personellen und finanziellen Aufwand ganz zu schweigen. Die besten Früchte und höchsten Erträge liefern die Pflanzen, die sowohl von Honigbienen als auch von verschiedenen Wildbienen besucht werden. Wildbienen, einschließlich Hummeln, sind dabei sogar die effizientesten Bestäuber und Pollenüberträger, von denen einige Arten selbst bei schlechtem Wetter fliegen.
Mehr als 550 verschiedene Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Nur sehr wenige davon leben wie unsere Honigbiene in Staaten. Die meisten sind ausgesprochenene Einzelgänger. Wildbienen nisten meist in selbstgegrabenen Erdlöchern im Boden oder in Gängen in totem Holz. Auch Hohlräume an Gebäuden und in Steinhaufen usw. werden besiedelt. Sie haben nur wenige Nachkommen. Da sie oft hin und her fliegen müssen, um ihren Nachwuchs mit ausreichend Nahrung zu versorgen, benötigen sie blühende Pflanzen in unmittelbarer Nähe ihrer Nester. Zudem ist etwa die Hälfte der Arten hinsichtlich ihres Futters sehr spezialisiert. Sie ernähren sich von Pollen und Nektar nur jeweils einer speziellen Pflanzenfamilie.
Das erklärt, warum es immer weniger Wildbienen gibt. Neben dem Insektensterben, das vermutlich hauptsächlich durch Insektizide und Herbizide verursacht wird, fehlt es immer mehr an Nistmöglichkeiten, wie offenen Wegrändern und Feldrainen, Abbruchkanten, Stein- und Totholzhaufen sowie an der Vielzahl von Blütenpflanzen als Nahrungsquelle.